Zugegeben – besonders angenehm sitzt man auf den harten Holzbänken nicht. Die Leute vor vielen Jahren mussten da ziemlich hart im Nehmen sein.
Unsere letzte Erfahrung in der Holzklasse ist 36 Jahre her. 1983 schaukelten wir in einem Uralt-Zug in die rumänischen Karpaten.
Aber auch jetzt erschließt sich schon nach wenigen Minuten die Schönheit dieser Art des gemächlichen Reisens. (vorausgesetzt, Hintern und Knochen halten dem Gerüttel stand)
Im Schneckentempo schraubt sich der über hundert Jahre alte Zug ins Gebirge hinauf, durch finstere Tunnel mit wunderbaren Ausblicken in das „Goldene Tal“.
Nicht mal schnell im Auto auf gut und glatt ausgebauten Straßen in einer halben Stunde quer über die Insel, sondern gemächlich, man könnte quasi im Vorbeifahren die Früchte von den Bäumen pflücken, auf teils verworfenen Gleisen in die Hauptstadt rumpelnd.
Jaaa – es ist nur noch etwas für Touristen, die es sich leisten können, diesem etwas melancholischen Gefühl nachzuhängen. Die Einheimischen bevorzugen da auch eher die effektiveren und zweckmäßigeren Fortbewegungsmittel. Und man selbst reist zu Hause ja schließlich auch nicht ungern auf gepolsterten Sitzen.
Als am Abend die Sonne hinter den Bergketten untergeht und die Dämmerung über die Berge herein bricht, die historischen Lampen im Zug leuchten, ergibt man sich gern noch einmal dieser Langsamkeit des Unterwegsseins.
Ist Schnelligkeit immer besser?






