Die Sache mit den Alpha-Monocerotiden

Alpha was?
Alpha-Monocerotiden. Schon einmal gehört?
Eher nicht…
Hierbei handelt es sich nicht um urzeitliche Tiere und auch nicht um einen besonderern Virenstamm, sondern um Meteoriten.
Vor einigen Tagen gab es in einer Online-Zeitung einen Artikel über Meteoritenschauer im November, die Leoniden (Radiant – also der Himmelsbereich, aus dem die Meteoriten scheinbar kommen – im Sternbild Löwe) und – die Alpha-Monocerotiden (Radiant in der Nähe des Sternbilds Einhorn – Monoceros). (u.a. auch hier https://www.wetteronline.de/wetterticker/regnet-s-freitag-frueh-sternschnuppen-201911217450272)
Nun wäre das gar nicht mal so interessant gewesen, aber während die Leoniden recht schwach ausfielen, bestünde bei den Alpha-Monocerotiden die Möglichkeit, dass diese kurzzeitig eine Art Ausbruch, eine Art Meteorsturm von bis zu 1000 Meteoriten je Stunde bringen würden. Möglichkeit – denn niemand kann exakt voraussagen, ob die Erde dieses schmale Staubband zum ersten Mal seit 1995 wieder so vollkommen durchfliegen würde.
Aber – warum soll man nach der MoFi im Januar und den Leuchtenden Nachtwolken im Juni nicht noch einmal ein wenig Glück haben.
Eine gewisse Aufregung, Spannung ist schon spürbar, so dass der Blick erst 3.19 Uhr und dann 4.25 Uhr wieder zum Wecker wandert. Ein Zusatzblick aus dem Fenster – der Nebel von gestern hat sich verzogen, der Himmel ist sternenklar. Da könnte man jetzt eigentlich auch aufstehen.
Kamera, Stativ, Fernauslöser, alles vorbereitet, noch schnell einen Capuccino, mit leerem Magen ist das nicht so toll, und hinaus. Die Temperatur ist knapp über 0°C, aber die nassen Sträßchen sind glücklicherweise nicht glatt. Auf dem Weg zu den Wiesen ist es stockfinster. Dazu geistern Nebelschwaden vor dem Fahrradlicht. Hoffentlich – hoffentlich sieht man trotzdem die Sterne.
Und wie…
Die Nebelbänke sind bodennah, darüber die dunklen Baumsilhouetten,und darüber ein unendlicher Himmel mit vielen vielen Sternen. Ist das wieder einmal schön. Das Licht der Mondsichel stört kaum. Im Nordwesten Cassiopeia, fast im Zenit der Große Wagen, dort der Orion, daneben Sirius, darüber das Einhorn und der Stern Prokyon. Daher müssten die Besucher aus dem All scheinbar erscheinen.
Besucher aus dem All – seltsam war es, hier vor Tagen zu lesen, dass ein Teil unseres Erbguts aus dem All stammt.
Demzufolge sind wir, wenigstens zum Teil, Außerirdische. Ein weiterer Gedanke an Akte X – die Wahrheit ist da draußen – ist sofort da 😉
Wer auch in Kürze da sein wird, ist diese Wolkenschicht im Westen, die zum Teil schon den Orion verdeckt. Und die ist schneller hier als gewollt, rasch verschwinden Sirius und Einhorn hinter den Wolken. Schneller als gewollt ist der Spaß zu Ende.
Schade… Ausgerechnet jetzt. Denn der Meteorsturm, sofern er geschehen sollte, würde nur wenige Minuten dauern, das Maximum soll gegen 5.50 Uhr sein, damit wird es jetzt nichts mehr.
Na ja – schade ist es trotzdem nicht, denn die Wolken tragen nun ihren wesentlichen Teil zu dieser unwirklichen Szenerie bei. Auch ohne Meteorsturm hat man wieder einen Moment außerhalb von Zeit und Raum erlebt.
Der wird in Erinnerung bleiben.
Und das ist selbst das frühe Aufstehen und Müdigkeit wert.
Kleiner Nachtrag:
https://www.wetteronline.de/wetterticker/sternschnuppenregen-wohl-ausgefallen-201911225633105

Also dann, auf ein nächstes Mal.
Schön wars trotzdem.

13 Kommentare zu „Die Sache mit den Alpha-Monocerotiden

  1. Wonderful photographs.

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  2. Sehr schöne Bilder!

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  3. leider kenne ich mich in diesen Themen überhaupt nicht aus und aus dem Bett würden mich solche Erscheinungen auch nicht bringen. Ich bewundere aber definitiv dein Interesse und vor allem sich um diese Uhrzeit auf das Fahrrad zu schwingen. Hut ab !!!!

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    1. Danke Manni. So umfangreich ist mein Wissen da auch nicht. Aber bestimmte Himmelsphänomene live zu erleben und allein schon die Tatsache, ganz allein in tiefster Stille unterm Sternenhimmel zu stehen, lohnt jeden Ausflug.

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      1. ja aber wenn nur nicht die Uhrzeit wäre ! Das schaffe ich morgens vermutlich nicht, vor allem um diese Jahreszeit ! Toll aber dass du das machst !

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        1. Ehrlich gesagt, finde ich abends auch besser. Aber wenn man sich mal überwunden hat, bereut man es hinterher meist nicht.

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  4. Wieder etwas dazugelernt. Vielen Dank.

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    1. Keine Ursache, gern geschehen 😊
      Zwei Tage vorher kannte ich dieses Phänomen auch noch nicht.

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  5. Wirklich schade, das kann ich nachfühlen. Aber wir wissen ja, dass wir für derartige Naturerscheinungen unverschämt viel Glück brauchen. Dennoch sind sehr eindrückliche Sternenfotos entstanden, Glückwunsch!

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    1. Danke Horst. Letztendlich war es gar kicht so schade, auch wenn man nach den Meldungen ein Feuerwerk erwartet hatte 😉 Aber allein das Draußensein unterm Sternenhimmel ist immer wieder sagenhaft schön.

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