Mondgeschichte

Fast wolkenloser Himmel, schöne Abendfarben, als die Sonne untergeht, trocken (eigentlich schon wieder zu trocken) ist es auch und noch nicht gaaanz so kalt, so dass man eine Weile draußen aushalten kann.
Ja, eigentlich ist es egal, mit welchen Bildern man am Ende vom nächstgelegenen See (der mit der kürzesten Radanfahrt) zurück kommt, es geht vor allem ums Draußensein, um das Spüren der eigenartigen Atmosphäre, wenn der Tag zur Nacht wird, die Gänse rauschend auf dem Wasser des Sees zum Schlafen landen, um das Spüren des Windes, der den ganzen Tag recht ruppig von Südost wehte und nun ebenfalls zur Ruhe kommt.
Die Sinne schärfen sich mit zunehmender Dunkelheit, nehmen jedes Geräusch sehr aufmerksam auf. Die Augen gewöhnen sich an die Schwärze ringsum, im Westen erinnert nur noch ein kleiner Lichtschimmer an den Tag, dieser wird nachher auf den Bildern, die die Kamera aufzeichnet, wesentlich heller und farbig intensiver erscheinen.
Die Sterne, die immer klarer am Himmel sichtbar werden, formen sich zu den bekannten Mustern, Großer Wagen, Kassiopeia, Plejaden.
Es reicht (im Prinzip), einfach nur hier zu sein, zu schauen und das mit allen Sinnen aufzusaugen. Das, was geschieht, ohne dass wir einen Einfluss darauf hätten. Eigentlich tröstlich – egal, was wir tun, wie viel Dreck wir in die Atmosphäre blasen oder in den Flüssen und Meeren versenken, wie viel Wälder wir abbrennen, Tierarten ausrotten – die elementaren Dinge in der Natur werden uns Menschen mit absoluter Sicherheit überleben. Das heißt allerdings nicht, mit dieser Sicherheit im Hinterkopf, darauf zu verzichten, seinen, wenn auch nur unbedeutenden Teil beizutragen, das, was um uns herum ist und unser Leben erst ermöglicht, nach besten Kräften zu schützen und zu erhalten.
Ein hellerer Schein hinter den Bäumen am Nordost-Horizont – ist das schon der Mond? Nun könnte man ja schon einmal das große Rohr an die Kamera montieren.
Etwas höher am Ufer hinauf – oh – das da drüben ist keine Lampe, das ist schon der rote Mond, Noch-Fast-Vollmond, allerdings an einer anderen Stelle als vermutet.
Mit Zoom-Funktion 600 mm manuell scharf zu stellen ist im Dunklen recht schwierig, das wackelt und wackelt, die Luft flimmert. Na irgendwie geht es doch…
Im Höhersteigen entfaltet der liebe alte Mond allmählich seine Leuchtkraft und gibt der Landschaft unterm Sternenhimmel wieder einen ganz eigenen Reiz.
Schön ist das – Draußensein und das hier sehen und erleben – das ist es, was (auch) zählt.

4 Kommentare zu „Mondgeschichte

  1. Passt richtig gut zur heutigen Wintersonnenwende 🙂
    Klasse!

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    1. Stimmt, ab heute geht es ja wieder „aufwärts“ 😉

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  2. für mich Bild 1 und 2 ! Schreiben kann ich dazu nichts mehr, das habe ich ja in den letzten Beiträgen schon und immer das gleiche wird langweilig ! Beide Daumen nach oben !

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    1. Danke Dir Manni. Neee, nur nicht immer wiederholen, einfach anschauen und genießen, wenn es Euch gefällt. Jetzt ist wieder die schönste Zeit für solche Aufnahmen

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