Nun ja, mit etwas Glück (wolkenloser Himmel) und Geduld ist es möglich, quasi schon mit den vorhandenen Hausmitteln (also hier einem 200 mm Objektiv, welches allerdings (wegen nicht vorhandener Nachführung) nur kurze Belichtungszeiten zulässt) und ein wenig Nachbearbeitung, also dem Stacken von zig Einzelaufnahmen (dazu gibt es z.B. Sequator als Freeware), einen Sternennebel abzulichten. Dieser Nebel befindet sich unterhalb der Gürtelsterne des Orions im Schwert, nennt sich M42, Orionnebel und ist sogar als diffuses Sternchen mit bloßem Auge sichtbar.
Leider ist meine Aufnahme ziemlich verrauscht, Spezialisten mit entsprechender technischer Ausstattung mögen mir das bitte verzeihen – (zum Vergleich kann man z.B. hier einmal schauen (Wikipedia)), lässt aber vielleicht ein wenig ahnen, was sich in ca 1300 Lichtjahren Entfernung so abspielt.
Ab und zu fällt manchmal der Satz – in den Sternenhimmel zu schauen, ist wie eine Zeitmaschine – in diesem Fall kann man sich gut und gern einmal vorstellen, dass es in der Zeit, in der das Licht dieses Sternennebels entstand, noch ein wenig anders auf der Welt aussah – schaut mal hier in der Wikipedia nach…
Übrigens befinden sich in unmittelbarer Nähe der Gürtelsterne weitere interessante astronomische Objekte wie der Nordamerika- und der Pferdekopf-Nebel. In Ansätzen ist diese Himmelsregion als diffuser Fleck links oben der Bildmitte neben dem hellen Gürtelstern zu erkennen.
14 Kommentare zu „Sternennebel“
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Deine Nachthimmelbilder sind super :-). Ich habe auch einige gemacht und ich finde es ist ein wunderschönes Hobby. Den Orionnebel habe ich jetzt so deutlich noch nicht abgelichtet. Eine Nachführung habe ich auch nicht. Ich habe eine Canon EOS 60D mit einem Objektiv von Sigma 70-300 mm. Welche Einstellungen hast du benutzt?
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Danke Annemarie 🙂 Da hast Du Recht, von der Nachtfotografie kommt man nicht mehr los. Ich nehme dafür die Canon EOS 6D, die kann bei ISO 6400 noch ganz annehmbare Bilder machen. Bei den Orionnebel-Bilder-Serie habe ich jeweils 2-3 sek Belichtungszeit, Blende 4, Brennweite 200 mm und ISO 6400 genommen. Dann mit Sequator stacken und noch ganz wenig Nacharbeit im Lightroom.
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Nachtrag:
Also da geht es um vier Profi-Fotografen die ihr Geld mit soclhen Fotos verdienen. Also nicht um die Sterne ansich.
So nun aber schnell die Hausarbeit erledigen… lol
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Übrigends es gibt eine spannende Doku-Serie (vier Teile)
Expedition Sternenhimmel
schau mal bei arte (Fernsehprogramm)
03.04.2020
18:30 Uhr
Unterwegs zur Milchstraße – Australien
Die anderen Teile werden bestimmt auch wiederholt.
Vielleicht interessiert es dich ja….
LG Britta
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Danke Dir für den Tipp. 🙂 Die Serie lief schon mal auf den Dritten vor ein, zwei Jahren, da habe ich die aufgenommen. Ist ne tolle Sendung. Der eine Beitrag mit Babak Tafreshi hat mich ganz besonders beeindruckt… Absolut empfehlenswert.
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Kann es sein das du hier ein neues Metier gefunden hast ? Toll aber mir persönlich fehlt da ein wenig der Bezug dazu , soll aber natürlich nichts bedeuten. Jeder fotografiert das was er interessant findet und das ist auch gut so !
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Hallo Manni, hast Recht, ist nicht jedermanns Sache, aber extrem spannend, was man schon mit „Bordmitteln“ sichtbar machen kann. Aber die Natur bietet zu viel, als dass ich mich allein darauf festlegen würde. Freue mich z.B. auch schon wieder auf die „Makro-Zeit“ ab Frühjahr…
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das habe ich mich beim Mond-Eintrag schon gefragt: Wofür sind die Stacks bei solchen Aufnahmen? Fokus vermutlich nicht; geht es um reine Rauschreduzierung oder noch was anderes?
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Also ich verwenden das nur bei den Astroaufnahmen zur Rauschreduzierung (was allerdings – siehe Orionnebel – nicht immer gelingt. Da braucht es dann doch wohl noch ne erweiterte Ausstattung.) Dazu gehören dann noch DarkFrames, also Aufnahmen mit gleicher Kameraeinstellung aber aufgesetztem Objektivdeckel, damit die Software noch Hotpixel ggf. ermitteln und entfernen kann. Focus Stacking nutze ich an sich kaum bis nie… Mir persönlich gefällt eine reduzierte Schärfentiefe mit ein wenig Bokeh besser.
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Danke für die Infos 🙂 Fokus Stacking wäre mir auch zuviel Computerei, zumal ich, wenn ich – selten genug – mal mehr Schärfentiefe brauche, lieber mit improvisiertem Tilt (Vergrößerungsobjektiv verschwenkbar im Balgen montiert) arbeite.
Hab es generell am liebsten, wenn die Gestaltung direkt in der Kamera schon fertig ist. Rauschreduktion ist noch was anderes, schließlich fangen Sensoren fast immer erst bei ISO 100 oder 200 an, während ich mit Film teilweise bei unter ISO 1 liege – da darf man digital schon mal nachhelfen.
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Ein wahnsinns Foto, wenn auch verrauscht. Das gehört dazu. Profi Bilder zu machenm mit einer Profi Ausrüstung, die dann schon ein paar 1000 Euronen koste,t ist dann einfach. Tolle Aufnahmen zu machen mit einer normalen Ausstattung finde ich wesentlich spannender!
Ein schöner Beitrag mit klasse Info! Hab Dank fürs zeigen!
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Danke Dir fürs Lob 🙂
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Das ist ein spannender Bericht und ich finde die Aufnahme echt gelungen.
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Danke Jürgen 🙂 Bei solchen Ergebnissen (auch wenn noch sehr verrauscht) wird man süchtig nach mehr. Wenn ich mal einen Sponsor finde ;-), ist vielleicht auch mal ne simple Nachführung drin, um dann mal mit niedriger ISO ein paar Minuten lang belichten zu können. Ist schon beeindruckend, was man da so alles sichtbar machen kann.
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