Sachsen von unten nach oben 2004
Zschopau – Chemnitz –Mulde
Diese Tour ist der erste Versuch einer Langstreckenfahrradtour, welche ich seit vielen Jahren wieder
unternehme.
Die letzte fand übrigens 1983 statt, als wir mit dem Fahrrad an die Ostsee und zurück fuhren.
Die Idee zu unserer Fahrt entstand bei einem oder mehreren Bierchen in unserer Herrenrunde an Pfingsten. Und schließlich gab es Minuten später dazu auch noch die Genehmigung unserer Frauen.
Am Freitag war gegen 13 Uhr Feierabend angesagt, zu Hause noch noch schnell den restlichen Kram ans Fahrrad und in den Rucksack packen und dann mit der S-Bahn nach Leipzig.
16.05 Abfahrt nach Chemnitz.
Während der Fahrt gibt es schon einen heftigen Regenschauer, aber dann, Uwe war in Chemnitz zugestiegen, wurde es auf der Fahrt von Chemnitz nach Cranzahl wesentlich besser und abends gab es Sonnenschein.
Halb acht Ankunft in Cranzahl, von dort steil, (per Rad!) bergauf durch den Wald in Richtung Hammerunterwiesenthal. Blauer Himmel und kühle Temperaturen und üble Anstiege.
Die Lunge schmerzte, die Luft, die Luft war eisig.
Da wir die Straße vermeiden wollten, nahmen wir die Waldwege, verfuhren uns aber auf diese Art und Weise, so dass wir fast in Oberwiesenthal ankamen.
Aber dann fanden wir doch noch den richtigen Weg und trafen gegen viertel neun im Hotel „Rotes Haus“ ein.
Der Abend wurde noch recht lustig bei mehreren Bierchen und Vogelbeerschnäpschen.
Aber die Nacht wurde für mich dann weniger amüsant.
Ich hatte ziemliche Probleme, vermutlich war ich auch ein wenig angeschlagen, so dass ich den Alkohol nicht besonders gut vertrug. So ging es mir am Morgen entsprechend schlecht, dazu kam natürlich die innere Panik, dass für mich durch solchen Mist die Tour möglicherweise schon erledigt sei, ehe sie angefangen hatte. Aus diesem Grund beschlossen wir, uns nach dem Frühstück zu trennen.
Ich nahm die leichtere Route via Neudorf, Cranzahl, Frohnau bis Schönfeld-Wiesa.
Die beiden Anderen fuhren noch hinauf zur Zschopau-Quelle.
Den ersten steilen Anstieg schaffte ich jedoch auch recht gut, so dass mein Optimismus wieder zunahm.
Und schon nach 51 Minuten Fahrt ins Tal kam ich gegen viertel zehn in Schönfeld an (25 km) und wartete in der Sonne eine dreiviertel Stunde lang auf die Beiden.
Dann ging es gemeinsam weiter, Wiesenbad, Wolkenstein, hier war die Idee zu Pfingsten entstanden, mir ging es zunehmend besser, Scharfenstein, rasche Fahrt bergab die Straße entlang, dann auf Waldwegen nach Zschopau
(ca. 60 km).
In Zschopau heftiger Anstieg, kurz darauf aber wieder Schussfahrt hinab zur Zschopau.
Weiter, immer mal weder gab es heftige Anstiege und Abfahrten, das Wetter trübte sich ein wenig ein, bis es uns dann kurz vor Erdmannsdorf einregnete.
Doch gerade, als wir beschlossen, bei diesem heftigen anhaltenden Regen die Tour abzubrechen, und mit der Bahn vom Bahnhof Augustusburg zurück zu fahren, rissen die Wolken auf und die Sonne schien wieder warm vom blauen Himmel.
Also Weiterfahrt über Flöha, Lichtenwalde, Niederlichtenau, dort wechselten wir über den Berg ins Chemnitztal, Auerswalde.
Und nach 85 Kilometern trennten wir uns nun im Chemnnitztal gegen 14.30 Uhr von Uwe, der jetzt nach Hause fuhr.
Holger und ich rollten nun mit höherem Tempo das Chemnitztal abwärts, der letzte große Anstieg bei Göritzhain war nach den Erfahrungen im Erzgebirge aber recht locker zu machen, zumal es sich zu zweit auch wesentlich besser als allein fährt.
Fischheim, Rochlitz, Penna, Colditz, dort waren wir den drohend im Westen aufziehenden Regenwolken entkommen und machten in der Sonne eine ausgiebige Rast. (Ca. 17 Uhr, 124 km)
Nun bis Kössern, Großbothen und bei straffem Gegenwind hinaus aus dem Muldetal, Großbardau, Grethen, viel Kräfte waren nicht mehr da zum Mobilisieren, Großsteinberg, Klinga, Naunhofer Forst.
18.55 Uhr war ich schließlich zu Hause, Holger musste noch nach Leipzig.
(Gesamtstrecke: 160,51 km, 7:34 Std. reine Fahrtzeit, 21,19 km/h Schnitt)
Und der Körper war zwar müde, aber es gab amTag danach erstaunlicherweise keine Nachwirkungen. Kein Muskelkater, keine Schmerzen, nichts aufgerieben…
Lediglich die Beine waren ein wenig schwer.
Toll, wo fahren wir das nächste Mal hin 🙂