Karfreitag, 06.04.2012
Es war kalt, es war trübe, es war nicht das „Frühlingserwachen“, welches ich in den letzten Jahren auf meinen Karfreitagstouren erlebte. Schade…
Wegen dem prognostizierten NW-Wind hatte ich die Route bereits in entgegen gesetzter Richtung geplant und das Wetter sollte lt. Voraussage am Karfreitag noch am Besten werden.
4.10 Uhr stehe ich auf, die Nacht war kurz, aber es geht schon… Vorbereitet ist bereits alles, so dass ich zügig klar komme.
4:57 Uhr sitze ich dann auf dem Rad. Fahre auf bekannter Route Panitzsch, Taucha, Mutschlena, Lindenhayn, bei Reibitz, Löbnitz wird es allmählich hell. D.h. hell ist geschmeichelt, das Grau wird etwas lichter.
Und die Temperatur sinkt auf -2°C. Frostig, das geht durch, aber die Hoffnung auf die vorhergesagte Sonne und die 12°C bleibt.
Friedersdorf, Muldenstein, kurz vor Raguhn gegen 7 Uhr die erste kurze Pause. Essen, kalte Apfelschorle trinken, immer noch -2°C und tristes Grau. (53,88 km, 2:07:03 Std., -2°C)
8 Uhr Elbebrücke in Dessau, dann in den Fläming.
Die Kälte bleibt, kurze zweite Rast nach reichlich 100 Kilometern bei Medewitzer Hütten gegen 9.20 Uhr (105,64 km, 4:08:10 Std., 0°C). Es ist unglaublich, wie sehr die Kälte das bisschen Energie absaugt.
Ab Wiesenburg bis Görzke fahre ich zusammen mit einem anderen Radler, der gestern von Elsterwerda kam, in Coswig übernachtet hat und heute nach Stendal will. Es rollt so ganz unterhaltsam und gut.
Dann trennen wir uns wieder, er fährt weiter nach Genthin, ich biege in Richtung Brandenburg ab. Kurz nach dem Abzweig nach Briesen und weiter über Rogäsen kommt endlich ein wenig Sonne durch.
Rast in Kloster Lehnin, kurzer Fotostopp und dritte Pause 11:32 Uhr (160,46 km, 6:07:50 Std., 9°C).
Sonne, etwas mehr Wärme. Dann weiter zum Schwielowsee, Ferch, exklusive Gegend am Südufer, ich quere die Fahrradstraße nach Brück und fahre am See weiter bis Caputh, wo ich an der Eisenbahnbrücke, an der ich 2009 schon Rast machte, 12:42 noch eine ausgiebige Pause mache (185,36 km, 7:02:40 Std., 11°C). SMS nach Hause, auch hier scheint die Sonne, es ist wolkig, kühl, aber recht angenehm am Seeufer. Viele Ausflügler…
Rückfahrt über Michendorf, dann entlang der B2 auf bekanntem Radweg via Beelitz. Kurz vor Beelitz erreiche ich die „200“. Dort Umleitung über Pfade wegen einer Brückenbaustelle. Aber mit dem Rad komme ich gut durch.
Es ist wieder trübe, grau, kühl.
Nächster Ort Treuenbrietzen, dann hinauf in den Fläming. Überziehen will ich nicht, deswegen etwas langsamer, der Wind nicht wie erhofft, von schräg hinten sondern mehr Kante. Kurze Rast im Wald, nicht übertreiben, Krisen bewältigen. Aber es geht von dieser nördlichen Seite stärker bergauf als von Süden.
15.20 Uhr nochmals kurze Pause bei Kropstädt (239,58 km, 9:14:10, 6°C), dann etwas später Wittenberg (250 km).
Elbquerung, es ist wieder trist grau und trübe, kalt.
Pratau, flaches Streckenstück gen Kemberg dann der nächste Aufstieg in die Dübener Heide. Ich überziehe nicht, es geht ganz gut, etwas langsam zwar, auch jetzt noch. Nächste Rast 16:55 Uhr oben auf dem Kamm der Dübener Heide (273,95 km, 10:39 Std., 4°C), ich fahre bei diesen Lichtverhältnissen zumindest mit Rücklicht. Empfiehlt sich einfach, weil die Autos hier nicht besonders langsam unterwegs sind. Novemberstimmung, mir ist recht kalt in den feuchten Klamotten, aber wechseln will ich jetzt auch nicht, so schlimm ist es noch nicht.
Bis Bad Düben rollt es nun wieder einfacher, schneller, dann durch Wellaune, und dann schwenke ich über Hohenprießnitz ab. Wölkau, es wird scheinbar immer trüber und kälter, das drückt auf die Stimmung, auf die restlichen Kräfte, hässlich.
Ich bin, wie auch in den letzten Jahren recht langsam geworden, aber nun ist auch Land in Sicht.
19.15 Uhr bin ich zu Hause.
327,68 km in 12:50 Std (3°C).
Ganz gut, trotz der widrigen Bedingungen.
„Härtetest“ bestanden, doch schön war es dieses Mal nicht.