Sonntag, 06.04.2014
6 Uhr heißt es Aufstehen, Frühstück, 6.45 Uhr Abfahrt nach Bennewitz. Während der gemächlichen Fahrt teste ich noch ein wenig meine Schaltung, ich habe lange nicht mehr auf dem Rennrad gesessen.
7.30 Uhr bin ich dann in Bennewitz, finde auch das Sportlerheim gleich.
Nach und nach trudeln nun auch die „alten“ Randonneure ein. Junge Kerle, die mit den Elbspitze-Leuten fahren, dann eine später an den Anstiegen ungemein starke Truppe, dazwischen ein paar Berliner… Ganz junge und etwas Ältere. Eine bunte Mischung. Viele ARA-Trikots…
Das Wetter ist zunächst etwas neblig, aber trocken.
8.30 Uhr Start der ersten 30-Mann-Gruppe. Olaf gibt noch ein paar Hinweise, dann schickt er uns auf die Strecke. Es geht erschreckenderweise gleich volles Tempo via Wurzen, auf dem Muldentalbahnradweg bis Golzern. Die führenden Leute vorn bolzen mit 35-40 km/h voran, kaum vorstellbar, wie die das durchhalten wollen.
Auf meine besorgte Frage an meinen Nebenmann meint der schmunzelnd, das sei immer so.
Dann der erste 15% – Bergstraße Golzern. Das ist heute das erste Mal, dass ich ins Keuchen komme. Vermutlich bin ich den auch zu schnell gefahren. Oben weiter im Auf und Ab bis ins Tal nach Tanndorf, dann geht es nach der Muldebrücke via Zschadrass erneut heftig hinauf und oben weiter bis Colditz. Dort rollen wir ganz hinunter zur Mulde, dann wieder hoch nach Lastau.
Diesen Anstieg, der, gerade von hier aus dem Tal gesehen, respekteinflößend wirkt, habe ich in den Jahren meiner Radfahrererei immer vermieden. Aber oben in Lastau muss mit Kontrollzange gestempelt werden.
Das Wetter ist immer noch trübe und kühl.
Danach erneute Abfahrt wieder ganz hinunter zur Mulde, in Kralapp müssen wir aber gleich wieder ganz hoch, nach einem bösen Stich ist da die nächste Kontrollzange. Anschließend rollt es in wildem Galopp, die Schnellsten sind schon weit weg, in Dreiergruppe über Geringswalde hinüber nach Kriebstein, dem ersten Kontrollpunkt.
Nach 67 km kommen wir 11 Uhr dort an.
Wir befinden uns deutlich im Zeitfenster. Kurze Pause, im Kassenraum holen wir den Stempel.
Dann geht es mit einer bergstarken Truppe über die Höhen im Auf und Ab nach Wechselburg. Dort müssen wir wieder ganz hinab, ehe es nach dem Viadukt in Göhren noch einmal ungemein steil mit vielen Prozenten zur Sache geht.
Obergräfenhain im Vorbeiflug, mittlerweile sind wir zu Zweit, das rollt ganz gut.
Zusammen fangen wir noch einen Anderen ein. Kurz vor Kohren-Sahlis, nach 103 km beschließen wir nun spontan, in einem wunderbaren Biergarten am See eine Rast einzulegen und genehmigen uns ein alkoholfreies Hefeweizen. Die Sonne bricht warm durch die Wolken, einfach genial. Indessen fahren oben auf der Straße andere Randonneure vorbei.
Nach der Pause lauert in Kohren-Sahlis der für heute letzte Stich über den Töpfermarkt hinauf, dann geht es durch den Streitwald, wir passieren Frohburg und rollen dann gen Westen, gegen den Wind ins Thüringische. Pahna, Treben, Regis-Breitingen, Lucka, es geht durch die Braunkohlenecke südlich von Leipzig. Inzwischen ist unsere Gruppe auf 4 Mann angewachsen. So erreichen wir, abwechselnd führend, das sonnige Pegau nach ca. 150 Kilometern gegen 15 Uhr.
Stempel und Rast an der Shell-Tanke (eine kleine Cola muss jetzt sein). Hier treffen wieder einige Gruppen zusammen, eigenartig, dass man sich immer wieder sieht und die Zeitunterschiede gar nicht so riesig sind.
Zu Viert machen wir uns dann mit Rückenwind auf die letzten 60 Kilometer. Am Tagebau Schleenhain führt uns der Track in die Irre, die Straße gibt es seit einem halben Jahr nicht mehr 🙂 Weggebaggert…
Im Galopp, fast immer steht eine „3“ an erster Stelle auf dem Tacho, weiter, Eula, Kitzscher, dann nordostwärts. Abschließend „erledigen“ wir noch die kleinen Hügel um Ammelshain, Leulitz.
Bennewitz, nun noch schnell die AGIP-Tanke aufsuchen, 17.28 Uhr der letzte Stempel und 5 Minuten später erreichen wir das Sportlerheim in Bennewitz. Ziel erreicht, Brevet bestanden 🙂
Der Erste. Danke Olaf fürs Organisieren.
Wir sitzen bei Soljanka und einem alkoholfreien Flensburger noch eine halbe Stunde in der Sporthalle, schwätzen ein wenig.
Und ich kurbele dann gemächlich über die Dörfer nach Hause zurück und genieße noch den warmen sonnigen Sonntagabend. Eigentlich war es schön 🙂
Nach meinem Navi waren es nun ca. 215 km mit ca. 1800 Höhenmetern. Gewaltig für den Saisonbeginn.