Segla

Die Steigungsform von „spektakulär“ kann nur Segla sein, die Steigerungsform von „gigantisch“ ebenfalls und der Begriff „wunderschön“ ist in Segla ebenfalls kaum noch zu erhöhen.
Das Wetter ist anfangs sehr wechselhaft, immerhin gibt es im Gegensatz zu gestern nicht mehr diese solide tief hängende und regengeschwängerte Bewölkung, sondern Wolkenlöcher, durch die blauer Himmel und ein paar Sonnenlichter strahlen, diese lösen sich ab mit kurzen, recht heftigen Regenschauern. Der drüben liegende Atlantik mit seinem noch warmen Wasser macht es möglich.
Aber so ist es für uns umso schöner, als es beim Aufstieg auf dem steilen, schlammigen und steinigen Pfad in Richtung Hesten allmählich trockener und sonniger wird.
Neben uns, wächst mit jedem Schritt eine finstere, glatte und fast senkrechte Granitwand in die Höhe, nicht besonders schön, dafür sehr eindrucksvoll. Der Blick auf die im Hintergrund liegenden schroffen und schneebedeckten Zacken der Senja-Berge ist im Augenblick viel eher ein Genuss.
Doch dann stehen wir unterhalb des Hesten-Gipfels und stellen wieder einmal fest, dass es nicht nötig ist, auf Gipfel zu steigen, um die schönsten Aussichten zu genießen. Von unten sehen die Berge häufig noch viel schöner und faszinierender aus. Und so ist es auch hier, als wir uns über flechtenbedecktes Geröll hinüber zur Felskante bewegen und jetzt den Segla in seiner ganzen Majestät bewundern.
Steigern lässt sich dieses Bild kaum noch, es ist einzigartig, fantastisch, fast surreal. Tief unten, hunderte Meter tiefer die Fjorde, vor uns die Granitpyramide des Segla.
Auch deswegen sind wir über 2500 Kilometer im Auto hierher gekommen – um das zu sehen.
Und deshalb schauen wir uns diesen Berg etwas später auch noch von seiner nicht minder schönen Südseite an.
Schwedisch Lappland zwischen Gällivare und Abisko waren das eine, dieser Gipfel hier ist ein anderes, unverwechselbares skandinavisches Gesicht. Das ist nicht die erdrückende, fast bedrohlich wirkende Masse und Gewalt der fast 1000 Meter hoch aus den engen Fjorden aufragenden Felswände, die Masse und Größe dieses Berges wirkt von hier oben ganz anders, weit und leicht. Nicht von dieser Welt sozusagen…

Danke Horst von https://guckloch.org/ für diesen Tipp. Ohne Dich wäre ich vermutlich viel zu spät darauf aufmerksam geworden 🙂

19 Kommentare zu „Segla

  1. What a beautiful feature, and from all angles. Maggie

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    1. Oh ja, man ist völlig raus aus dem Alltag – hin und weg 🙂

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  2. Die Website und Segla sind wunderschön

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  3. Incredible place and your images do it proud, thank for sharing.

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    1. Thanks and you’re welcome 🙂

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  4. Lieber Lutz,

    es freut mich immer, wenn ich Anregungen geben und so tolle Erinnerungen wie von dir zurückbekommen kann. Du hast super schöne Stimmungen einfangen können. Es ist ein wirklicher Genuss deine Bilder zu betrachten!

    Liebe Grüße und herzlichen Dank für deinen Hinweis Horst

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    1. Lieber Horst,

      ich kannte ja Deine schönen Fotos und hatte eine Ahnung, was sich da bieten würde. Aber wenn man dann unter dem Hesten auf dem Pass steht, ist das doch noch einmal völlig unerwartet und viel größer und gewaltiger als man dachte. Hattet Ihr Euch eigentlich die Südseite angeschaut? Die ist auf vollkommen andere Art ebenfalls überwältigend und schön.

      Liebe Grüße
      Lutz

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      1. Nein, auf der Südseite waren wir nicht. Wir sind dann weiter nach Norden. Aber es ist, wie du sagst, wenn man auf dem Sattel steht ist der Anblick einmalig. Der Aufstieg ist einer der lohnendsten überhaupt.

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        1. Wir waren am nächsten Tag noch auf dem Husfjellet, 2 Fjorde weiter sozusagen. das hatte einen ganz anderen Charakter, ergab aber ein ebenso schönes Bild, zumal man von dort noch einen guten Blick auf den Atlantik hatte.

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        2. Das ist das tolle an Senja. Man hat dort die unterschiedlichsten Landschaftsformen eng beieinander. Klein Norwegen halt. Ich machte eine ähnliche Tour auf den Matinden. Doch Senja werde ich nach Möglichkeit nochmals anfahren, vielleicht schon im nächsten Jahr. Den Virus hast du wieder zum Leben erweckt und der Spätsommer ist einfach fantastisch.

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        3. Virus ist gut – bin auch total infiziert 🙂 Wenn es immer nur so einfach wäre, mal wieder dorthin zu reisen.

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  5. Deinen aufgeführten Superlativen lässt sich nichts hinzufügen.

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    1. Mit Superlativen sollte man ja immer ein wenig behutsam und vorsichtig sein 😉 Aber in solchen Momenten empfindet man das wirklich so, weil man einfach überwältigt ist.

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Kommentare sind geschlossen.

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