An einem Fluss entlang reisen, die Landschaft, die Kultur und die Menschen kennen zu lernen, zu erleben, wie aus einem Rinnsal, welches aus einem Berg fließt, ein mächtiger Strom wird, auf dem riesige Ozeanschiffe fahren, das ist schön, das ist ein einprägsames Erlebnis.
Auch in diesem Jahr war uns das wieder vergönnt und wieder einmal waren wir von den täglichen, fast unmerklichen Veränderungen am Fluss fasziniert, bis der geographische Punkt – schneller als erwartet – erreicht ist, an dem er ins Meer übergeht.
Das tagelange Fahren durch heimelig idyllische Mittelgebirge, die zahllosen Fachwerkdörfchen und -städchen durch die man durchquert, der abrupte Schnitt und nun das ebenfalls tagelange Rollen durch endlos flaches Land mit seinen Bauernhöfen, um dann schließlich in einer richtigen Hafenstadt mit einem richtigen großen Überseehafen anzukommen, das hat wieder einmal einen ganz eigenen Reiz, nicht mal schnell im Auto oder Zug, sondern im begreifbaren Tempo über hunderte von Kilometern auf einem ausschließlich aus eigener Muskelkraft betriebenen Fahrrad.
Dazu gab es am Ziel (wieder einmal) die Erkenntnis – sofern man alles in einem bewusst ressourcenschonenden Maß betreibt – es tut ja gar nichts weh, es gibt keinen schmerzenden Hintern, keinen Muskelkater, im Gegenteil, es wurde jeden Morgen einfacher, weiter zu fahren.
Schade, dass dann plötzlich schon Schluss ist.
Und – ebenfalls Prädikat wertvoll – gab es von Neuem die Erkenntnis – auch die Reduktion des Gepäcks auf das Wesentliche und die Reduktion des täglichen Ablaufs auf wenige, sich immer wiederholende Ereignisse machten es möglich, in kürzester Zeit, aus dem üblichen Alltag auszusteigen und in jeder Hinsicht Raum im Kopf zu schaffen, um das Erlebte aufzunehmen.
2020 wurde der Werratal-Radweg bereits von der Quelle bis Eisenach abgefahren, 2021 soll die Fortsetzung von Eisenach bis Bremerhaven folgen.



Klasse, das ist ein Radweg den ich auch gerne radeln möchte. Wieviel Kilometer in wieviel Tagen habt ihr das gemacht? Ich freue mich auf deine Beiträge
LG Andrea
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Hallo Andrea,
das mach mal unbedingt, es lohnt sich 🙂
Wir sind zwischen 60 und max. 80 km am Tag geradelt, um noch genug Zeit für das ganze Drumherum zu haben. Auf den Tag verteilt sich das dann sehr angenehm.
LG Lutz
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Auch wenn ich nur entlang des Mains und der Lahn geradelt bin (und das in Etappen und ohne Gepäck, also „Radwandern light“, die Faszination kann ich bestätigen. Gutes Wetter und möge das Flickzeug unbenutzt bleiben!☀️
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Das blieb zum Glück komplett in der Tasche 😉 Hatte zwar alles Erdenkliche mit – für den Fall der Fälle – aber es gab kein einziges Problem. Blieb also alles völlig entspannt, lediglich an den Hitzetagen konnte man nicht so viel trinken, wie man eigentlich benötigte.
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Hauptsache, man ist um einige nicht alltägliche „Erfahrungen“ reicher. Und spätestens beim Betrachten der Bilder spürt man weder Muskelkater, noch Durst.🙂
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So ist es 😉 Das entspannte Radeln verbessert enorm die Stimmung, ebenso entspannt macht man dann neue Bekanntschaften und benimmt sich gegenüber Anderen 🙂
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Coole Fotos. 😍
Ich glaube dir, dass es dir Freude bereitet jeden Tag eine etwas andere Landschaft zu entdecken mit deinem Rad. Es ist ja auch eine ganz andere Art und Weise die Natur zu erkunden als zu Fuß oder mit dem Auto.
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Danke 🙂 Ich glaube, das gemächliche Reise-Radeln ist wohl eine der besten Möglichkeiten, Land und Leute kennen zu lernen. Zu Fuß ist der Radius etwas beschränkt, es sei denn, man hat genug Zeit, im Auto etc. rauscht man nur durch.
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