Donnerstag, 30.06.2022
Heute Nacht endlich um Einiges besser geschlafen, bin trotzdem zeitig, noch lange vor dem Wecker wach, die Kirchenglocken, das Müllauto, da ist draußen mehr los als in der Großstadt.
Oben in den Bergen Nebel, die Burg von Kipfenberg hüllt sich in graue Schleier, das wirkt recht mystisch. Aber dann wird es wieder sonnig, wir packen, geben die Taschen ab und eilen zum Frühstück, mir hat es ganz besonders die gute Fleischerwurst angetan.
Heute drängt uns nichts, die Etappe ist grundsätzlich nur 37 Kilometer lang, weil wir ein ganzes Stück vor Riedenburg nächtigen werden. Also ist erst gegen 9.30 Abfahrt. Bis Kinding gibt es wieder kleine Hügel, heftige Anstiege, dann rauscht ein, zwei Kilometer lang neben uns parallel der dicke Verkehr auf der A9, ehe wir diese unterqueren und weiter nach Osten rollen.
So sind wir sehr rasch in Beilngries, das wäre schon mehr als die Hälfte heute. Es gibt ein Eis am Markt, die kleine Altstadt reizt uns nach den letzten Tagen nicht mehr so sehr, wir beschließen dagegen, dem Tipp im bikeline zu folgen und am Main-Donau-Kanal entlang den Abstecher nordwärts nach Berching, 10 km über Hügel hin und dann auch wieder zurück, zu machen. Das lohnt sich, Berching hat eine schöne kleine Altstadt, die liebe Reisegefährtin kneippt am Bach, und wir haben einen angenehmen Schwatz mit einem nettem Radler, der von Alfeld nach Graz will. Am Markt gibt es ein kleines Mittag – Obazda – wieder einmal – aber wieder einmal auch sehr lecker.
Die Rückfahrt nach Beilngries ist dann etwas einfacher, als vom Hinweg her befürchtet. Wir durchqueren schnell das Städtchen und fahren an der Altmühl weiter, ehe wir in der Wärme noch eine „Tank“-Rast in einem schönem Biergarten machen. Danach geht es weiter bis kurz vor Dietfurt, dort auf Schotterwegen am Kanal lassen wir das Städtchen aus und schauen uns stattdessen die Mündung der Altmühl in den Main-Donau-Kanal an.
Bis Meihern, einem ca. 10 Kilometer vor Riedenburg liegenden Dörfchen, zur Pension Schmid ist es nicht mehr weit. Sehr angenehm hier, still und ländlich, die Chefin gehört zu den älteren Semestern und zeigt eine nicht dick aufgetragene natürliche Freundlichkeit.
Während wir uns abendfein machen, wird der Wolkenhimmel indessen im Süden schwarz, morgen soll es Dauerregen (laut Prognosen) geben. Wir sitzen zum Abendessen auf der Terrasse an der Pension. Das ist hier überraschenderweise ein reiner Sachsentreff, außer uns sind noch drei weitere Ehepaare, die hier Urlaub machen. Dann wird zum Tagesabschluss ein kleiner Gang an den abendlichen Kanal unternommen und der dunkel drohende Wolkenhimmel kurz auf dem Balkon noch beobachtet. Und morgen den ganzen Tag im Dauerregen? Keine tolle Vorstellung…
heute 59 km Tour






