Fließen

Trotz der Kälte und des grauen Tages falle ich plötzlich in diesen Zustand, den ich schon seit Jahren beim Radeln nicht mehr erlebt habe.
Der Fachbegriff lautet Flow – wobei ich aber manches Mal so meine Probleme mit Anglizismen habe, wenn es in unserer Muttersprache eine Entsprechung gibt und diese nur aus einer Art Faulheit heraus, den richtigen Begriff in der eigenen Sprache zu finden oder um kuhl zu wirken -> wieder so ein Anglizismus 😉 verwendet wird.
Flow – grau ist es, wenig windig ist es, kalt ist es…
Die Piste verläuft leicht abfallend oder ansteigend, geradeaus oder etwas kurvig, der motorisierte Verkehr hält sich in Grenzen und kann ausgeblendet werden – völlig nebensächlich, egal.
Und so geschieht es, dass der Radelnde Uhu beim gleichförmigen entspannten Kurbeln – noch liegen 50 Kilometerchen vor ihm, also nicht überziehen und unnötig Kraft verschwenden – in eine Art Meditation versinkt.
Schön ist das, nichts lenkt ab, nichts strengt an, der Fahrtwind rauscht leise und einförmig an den Ohren vorbei, es rollt, die Füße bewegen sich im gleichmäßigen Ablauf auf den Pedalen.
Und hier folgt die diesem Moment entsprechende deutsche Version des Begriffes Flow – Fließen…
Ganz einfach, ein Fließen ist das, was man gerade hier auf dem Rad erlebt.
Ein wunderbarer Zustand …
Bebildern lässt sich das wohl am Ehesten mit diesem Foto.
Und so ist die erste 100 km-Feierabendrunde bald völlig entspannt absolviert und die Vorfreude groß, diesen Zustand demnächst wieder erleben zu dürfen.

6 Kommentare zu „Fließen

  1. Sehr schön beschrieben! 🙂
    Ich stimme dir zu, dass es zu so etwas wie einem meditativen Zustand kommt. Ein sehr schönes Gefühl. Da ich ein Freizeit-Genuss-Sightseeing-Radler bin kenne ich diesen Zustand beim Radfahren nicht. Ich halte einfach zu häufig zum Landschaft-Schauen an. Ich kenne das Gefühl aber vom Wandern im Hochgebirge. Nach einer Stunde steilem Bergauf setzt sich scheinbar willenlos ein Bein vor das andere ohne eigenes Zutun. 😉 Und beim Blick vom Aussichtspunkt oder Gipfel, entsteht schon wieder die Vorfreude auf die nächste Tour.

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    1. Da hast Du Recht. Um diesen „Flow“ zu erreichen, muss man zugunsten des Radeln ziemlich alles Andere ausblenden. EIgentlich schade, wiel es ja unterwegs viel zu sehen und zu fotografieren gibt. Bin nun auf der Suche nach dem Kompromiss 😉

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      1. Je mehr du in Richtung Ü-hu kommst, umso mehr entwickelst du dich auch beim Radl fahren in meine Richtung. 😉😉😉😉😉😉

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        1. Wie wahr 😂 Aktiv bleiben, aber immer auf den Körper hören

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  2. Chapeau, 100 km zum Feierabend…

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    1. Danke Dir 🙂 Langsam wird es wieder. Nun muss ich langsam wieder den Weg zum Längere-Strecken-Radeln-mit-Fotografier-Pausen finden 😉

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