683.995.000 (und 1.400.881.000)

Nein, keine Sorge, das sind nicht meine Kontoverbindungen oder die neuen Lottozahlen…
Es sind die ungefähren Entfernungen der Riesenplaneten Jupiter und Saturn mit Stand 10.09.2020 um 21 Uhr von der Erde.
Aus astronomischer Sichtweise ist das nur ein Katzensprung, aber Sechshundertdreiundachtzig-millionenneunhundertfünfundneunzigtausend Kilometer weit weg – mit menschlichen Maßstäben ist das schon fast unvorstellbar. Und erst der Saturn, der ist mehr als doppelt so weit von uns entfernt.
Vergleicht man die Entfernungen mit denen vom 08.09.2020, dann stellt man fest, dass sich in nur zwei Tagen diese beiden Planeten über 3.900.000 Kilometer noch weiter weg von uns bewegt haben. Eine kaum fassbare Geschwindigkeit – und wenn man versucht, sich vorzustellen, dass wir auf unserer Erde sicher ähnlich schnell durch die Weiten des Alls unterwegs sind…
Faszinierend…
Trotzdem kann man die Beiden abends ab der Blauen Stunde am Südwesthimmel mit bloßem Auge gut erkennen. Das ist eigentlich noch erstaunlicher, wenn man überlegt, dass Jupiter und Saturn zwar im Vergleich zur Erde riesig sind, aber mit 139.2820 km bzw. 116.460 km Durchmesser nicht wirkliche Übergrößen besitzen. Trotzdem reicht das bisschen Sonnenlicht, welches sie erreicht, immer noch gut aus, um sie uns als hellleuchtende „Sterne“ zu präsentieren.
Mit den normalen „Hausmitteln“ ist es sogar möglich, sie gut erkennbar abzulichten. D.h., mit nur einer 200er Brennweite sind zum Einen diese Beiden und dann sogar noch Weiteres gut zu erkennen.
Vergleicht man unsere recht fortgeschrittene technische Ausstattung mit der von Galileo Galilei vor ca. 450 Jahren, empfindet man den allergrößten Respekt vor diesem Mann, der nicht nur das bisherige Weltbild gründlich verändert, sondern nebenbei auch noch auf die 4 Lichtpunkte neben dem Jupiter aufmerksam wurde und richtig erkannte, dass die täglich ihren Standort veränderten und sich zu allem Überfluss nicht um die Erde drehten, sondern ihre Bahnen offensichtlich um den Jupiter zogen.
Richtig – gemeint sind die Galileischen Monde – erkennbar auf den nachfolgenden (stark gecroppten) Fotos, deren Qualität mir die richtigen Astronomen und Astrofotografen bitte verzeiehn mögen. (vielleicht ist ja mal noch ne bezahlbare Nachführung mit drin)
Eindrucksvoll, welche enormen Entfernungen diese Trabanten ebenfalls in nur wenigen Tagen um ihren Planeten zurücklegen.

In diesem Sinne kann Euch der immer noch staunende uHu wirklich nur empfehlen, einmal (gern auch mehrmals) den Blick abends gelegentlich zum Südhimmel zu richten und sich an diesem recht seltenen Anblick zu erfreuen. Mit einem normalen Feldstecher könnten sogar die Galileischen Monde erkennbar sein.
Freuen wir uns ebenfalls auf die „dunkle“ Jahreszeit, die uns an den langen Abenden noch manches überirdische Schauspiel bieten wird.



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