Konjunktion Jupiter – Mond- Venus

Wer wars dieses Mal? Ein Hoch mit ausdauernden Boden-, Hoch- oder anderen Nebelperioden? Ein Tief mit kompakter Wolkendecke aus der es permanent nieselt – was ja für die Natur an sich unbedingt nötig ist?
Nein – Saharastaub war der „Sünder“.
Schon seit Tagen in Vorfreude auf die angekündigte Mond-Planeten-Konjunktion späht der uHu zunehmend hoffnungsloser auf das breiige Sand-Grau am Himmel, durch das nur milchige Sonnenstrahlen gelangen.
Das wird nix mehr heute Abend. Ist das aber auch ärgerlich. Es ist wie verhext in diesem Winter.
Aber beim Kometen letztens geschah auch eine Art Wunder, nämlich, dass sich doch unverhofft plötzlich zwei, drei kurzzeitige Sichtmöglichkeiten auf den Sternenhimmel ergaben, die genutzt werden konnten.
Allerdings warder Komet mehrere Tage in „Reichweite“, die Konjunktion leider nur heute, am 22.02.2023 in der Zeit nach dem Dunkelwerden bis ca. 20.45 zum Mond-Untergang, das ist also ein sehr knappes Zeitfenster.
Und ausgerechnet heute machen die Grüße aus der Sahara einen grauen Strich durch die Rechnung.

Konjunktionen sind das Salz in der Suppe der Astrologen, die aus der scheinbaren Begegnung von Himmelskörpern mehr oder weniger wertvolle Lebens- und Verhaltenstipps herleiten.
Aber auch für begeisterte Nachthimmel-Beobachter sind derlei Himmelscherscheinungen eine wunderbare aufregende optische Angelegenheit.
Laut Berechnungen soll also heute der Mond, d.h. die schmale Mondsichel zwischen Jupiter und Venus stehen. Sicher ein schönes Bild.
Und demzufolge lauert der uHu ausdauernd auf die Dämmerung.
Blick aus dem Fenster – neiiiiin, immer noch Einheitsgrau mit dunkelgrauen Schlieren. Blick aus dem Fenster, Blick aus… Die Blaue Stunde – heute auch leider mehr in Grau gehalten.
Aber man könnte ja sicherheitshalber nochmal im Garten gucken… Jaaah – dort lugt tatsächlich die Mondsichel durch den Dunst, einigermaßen scharf sogar, das war nicht so zu erwarten. Und ganz in der Nähe, gut erkennbar die beiden Hellsten am westlichen Himmel. Links oben Jupiter, die Ondsichel, rechts die Venus… Schööön.
Stativ aufbauen, 600er montieren, ne, da sind schon 150 mm gerade so die Grenze, manuell fokussieren, ISO hochschrauben, Blende geht nur bis f5 auf… Belichtungszeit maximal ne Sekunde, das muss genügen.
Genügt… Die ersten Aufnahmen sind im Kasten, Klasse, die haben wir also schon mal sicher, nun kann mit dem Spielen angefangen werden.
Objektiv wechseln, 70mm, 100 mm, wenigstens ein paar Zweige als Deko mit aufs Bild, um die Relationen zu verdeutlichen.
Eigentlich könnte man ja auch nochmal auf die Wiesen. Das 70 – 200 steckt in der Jackentasche, gleich so, auf der Kamera das 24er Sigma, nix wie los, Stativ, Fernauslöser, Speicherkarte(!!!). Es sieht ganz danach aus, dass das Vergnügen nur noch von kurzer Dauer ist, von Südwesten her verdichten sich die Wolkenschlieren wieder, die sind gleich da.
Schööön, mit den Bäumen als Bildelement macht das auch noch ein wenig her, schnell ein paar Aufnahmen ehe… Der Mond ist zwar noch eine Weile zu erkennen, die Planeten und Sterne sind jedoch alsbald verdeckt, ein wenig Warten noch, Zeit verkürzen mit ein paar Stimmungs-Pano-Aufnahmen vom Saharastaub-Orion über den Wiesen, auch schön.
Aber das wird dann doch nichts mehr.
Welch ein Glück, wieder einmal die äußerst knappe Zeitspanne erwischt zu haben. Das wird sicher eine Weile dauern, ehe sich die nächste derartige Konjunktion ergibt.

11 Kommentare zu „Konjunktion Jupiter – Mond- Venus

  1. Lieber Lutz,
    dafür brauchst du aber schon eine spezielle Leidenschaft.
    Liebe Grüße Horst

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    1. Na ja, besondere Leidenschaft wäre etwas übertrieben – aber solcherlei „Himmels-Ereignisse“ haben schon ihren speziellen Reiz, die lasse ich mir nach Möglichkeit nicht entgehen. Schau mal heute in Richtung Westen aus dem Fenster – da sind sich Jupiter und Venus optisch sehr nahe – ein Augenschmaus 😉 Lohnt sich.
      Liebe Grüße
      Lutz

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      1. Ich bin ja durchaus auch einer, der den Nachthimmel genießt aber für die reine Astrofotografie hat die Begeisterung bei mir noch nicht gereicht.

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        1. Ich habe da gar kein großes Equipment dabei, die Hauptsache ist das Genießen. Aber es gibt dann eben auch die „Phänomene“, über die man beim Fotografieren und Anschauen gern weiter nachdenkt oder recherchiert – es ist extrem spannend, was da so im Großen und für uns kaum Vorstellbaren abläuft.

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        2. Das stimmt uneingeschränkt!

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  2. Danke! Sehr gelungene Aufnahmen. Liebe Grüße, Gisela

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  3. Es braucht schon eine ordentliche Portion Optimismus und Begeisterung so geduldig auf den richtigen Moment zu warten, ohne Garantie auf Erfolg. Davon könnte ich auch ein kleines Bisschen mehr gebrauchen.
    Sehenswerte Fotos.

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    1. Danke Dir. Es war schon eine gehörige Verzweiflung dabei, als pünktlich zum großen Ereignis wieder einmal das Wetter nicht so richtig mitspielte. Aber manchmal hat man dann eben doch auch Glück.

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  4. Great photographs.
    Gwen.

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